Chronik des Hauses
1906 | Tuchhändler Richard Blell (1879-1923) aus Brandenburg und sein Frau Gertrud Blell (geb. Clingestein: 1883-1975) erwerben ein Birkengrundstück in Kirchmöser und erbauen darauf ein Sommerhaus. |
Nach 1924 | Gertrud Blell eröffnet nach dem Tod ihres Mannes das Haus als Pension "Haus Blell am See". Es folgen weitere An- und Ausbaumaßnahmen unter anderem entsteht ein zusätzliches Gästehaus, der sog. D-Zug. Viele namhafte Gäste logieren in den folgenden Jahren im Haus: z.B. Carl von Ossietzky, der Don Kosaken Chor sowie viele Kunstschaffende, wie Paul Hartmann, Käthe Dorsch, Maria Cebotari, Herbert Janssen, Marika Rökk (von denen einige 1944 auf der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda standen). |
1933-1945 | Umbrüche unter der Nazidiktatur: große Teile der Familie Blell fliehen ins Ausland/Exil, da ihnen wegen der Beherbergung von jüdischen oder linksorientierten Gästen Haft drohte. Haus Blell bleibt trotzdem in dieser Zeit im familiären Besitz und in Betrieb. |
Nach 1945 | Tochter Ursula Dübelt (geb. Blell) und ihr Mann übernehmen das Haus als Hotelpension. Zeitweise wird der D-Zug zur Kasernierung von russischen Soldaten benutzt. |
1948 | Gerüchte werden laut, dass das Haus beschlagnahmt werden soll, um daraus ein FDJ-Heim zu machen. |
1949 | Herr Dübelt bietet unter strikter Geheim- haltung das Haus dem Caritas-Verband Magdeburg an. Bischof Weskamm und Direktor Prälat Solbach erklären sich zur Übernahme bereit |
Ende 1950 | Der Vertrag wird unterzeichnet. Bedingungen: Alle anliegenden Steuern und Zahlungen für Haus und Grundstück zu tragen und das Haus wie ein guter Hausvater zu verwalten. Bischof Weskam benennt das Haus respektvoll nach der Namenspatronin der letzten Hausdame „St. Ursula“ und lässt unter der Trägerschaft der Caritas ein Müttererholungsheim errichten |
1955 | St. Ursula geht in die Verantwortung von Schönstätter Marienschwestern über. Diese prägen mit ihrer Spiritualität und ihrem Engagement in den folgenden Jahrzehnten die freundliche Atmosphäre des Hauses. Sie veranstalten Exerzitienkurse, Aspirantenausbildungen, religiöse Mütterwochen, Caritashelfertage, Kurse für geistig und körperlich Behinderte, Katechumenatskurse, Priesterwerkwochen und Familienerholung. |
1959 | Erste große Familienerholung mit 46 Teilnehmern |
1975 | Gertrud Blell verstirbt auf Ibiza und vererbt ihren noch lebenden Kindern das Grundstück und das Haus in Kirchmöser. |
1983 | St. Ursula wird Eigentum der Caritas. |
Ab 1992 | Der Christliche Familienbund im Bistum Magdeburg und im Land Sachsen-Anhalt e.V. wird Träger der Familienferienstätte St. Ursula. Mit Unterstützung des Bistum Magdeburg, des Bundes und des Landes Sachsen-Anhalt wird das Haus in den neunziger Jahren zu einer modernen Familienferienstätte ausgebaut. |
Sept. 1992 | Die Schönstätter Marienschwestern nehmen Abschied von St. Ursula. |
1997 | Wiedereröffnung der Familienferienstätte mit dem neuen Appartementhaus |
1998 | Die katholische Kirche der Heilig-Geist-Gemeinde wird eingeweiht. |
2006 | Das "Haus am See" wird 100 Jahre alt. |
2015 | Neubau: "Raum der Begegnung" wird fertiggestellt. |